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Aktuelle Situation in Nordrhein-Westfalen

Der Anteil Alleinerziehender in Familien mit minderjährigen Kindern ist in NRW mit 20 % ähnlich dem Bundesdurchschnitt. In den meisten Fällen (88 %) handelt es sich um alleinerziehende Mütter. Von ihnen gingen 2017 65 % einer Beschäftigung nach.

Alleinerziehende Mütter sind häufiger erwerbstätig als Mütter aus Paarfamilien und leisten im Schnitt mehr Wochenstunden. Zudem befinden sich Alleinerziehende fast doppelt so häufig in befristeter Beschäftigung und haben häufiger atypische Arbeitszeiten (zum Beispiel Schicht- und Wochenenddienst) als die Vergleichsgruppe. Die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, besteht häufig nicht. Diese Situation stellt eine große Herausforderung für die Alleinerziehenden in Bezug auf die Vereinbarkeit der Arbeitszeiten mit der Kinderbetreuung dar. Mit einer Armutsgefährdungsquote von 48 % liegt das Armutsrisiko für Alleinerziehende in NRW über dem Bundesdurchschnitt.

Hinsichtlich des Gesundheitszustands geben alleinerziehende Mütter häufiger an, mit ihrer Gesundheit körperlich und psychisch unzufrieden zu sein. Studien belegen zudem, dass die Gruppe Alleinerziehender gefährdeter ist, an Depressionen zu erkranken[1]. Durch Kita- und Schulschließungen hat sich die Belastungssituation insbesondere für Alleinerziehende noch verschärft.