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Hintergrund und aktuelle Situation in NRW

Hintergrund

Die Nutzung von Computern und Smartphones und der Zugang zum Internet werden in der deutschen Bevölkerung mittlerweile als Selbstverständlichkeit empfunden, digitale Endgeräte gehören somit zu den bedeutendsten Kommunikations- und Informationsmedien. In vielen Lebensbereichen findet der Informationsfluss oftmals überwiegend oder sogar ausschließlich über digitale Medien statt. Die Digitalisierung verändert somit zunehmend die Gesellschaft. Insbesondere beeinflusst sie die Art und Weise, wie kommuniziert wird, nachhaltig.

Durch die Verlagerung der Kommunikation auf digitale Medien wird der Zugang zu diesen für die soziale Teilhabe essentiell, und es stellt dementsprechend eine Gefahr für die soziale Teilhabe dar, wenn kein Zugang zur digitalen Welt besteht. Trotz der steigenden Nutzung besteht weiterhin eine digitale Kluft. Die Hemmschwellen der digitalen Teilhabe können mit fehlenden technischen Rahmenbedingungen oder fehlendem Know-How begründet werden.

Außerdem kann ein Unterschied im Digitalisierungsgrad von Männern und Frauen (sogenannter Digital Gender Gap) verzeichnet werden. Dieser äußert sich durch einer im Durchschnitt vermehrten digitalen Kompetenz und Offenheit gegenüber der Digitalisierung bei Männern. Sowohl die digitale Kluft als auch der Digitale Gender Gap sind besonders ausgeprägt bei der Zielgruppe "Ältere", was sich unter anderem auf den Bildungsgrad und die Erwerbstätigkeit der älteren Generation zurückführen lässt.[1]

Die Digitalisierung eröffnet ein großes Potenzial für die Förderung von Selbstbestimmung und den Erhalt von (sozialer) Teilhabe im Alter, jedoch ist dieses derzeit nicht ausgeschöpft und fordert Handlungsbedarf.

Aktuelle Situation in NRW

Laut Statistischem Bundesamt ist im Zeitraum 2007 bis 2017 die Internetnutzung von Älteren in NRW (65+) um 30 % gestiegen und beträgt 49,1 %. Jedoch besteht ein signifikanter Unterschied zu den Altersklassen der unter 65-Jährigen, in denen über 90 % der Befragten angaben, das Internet zu nutzen. Innerhalb des Mikrozensus gaben 46,9 % der befragten Älteren an, das Internet in den letzten drei Monaten genutzt zu haben. Diese Ergebnisse weisen auf eine altersbedingte digitale Kluft hin. Es wird gemutmaßt, dass bei Personen, die das Internet in der jüngeren Lebensphase wenig oder sogar nicht genutzt haben, auch die Wahrscheinlichkeit der Internetnutzung mit dem Alter abnimmt. Dementsprechend ist zu erwarten, dass Personen, die das Internet früher genutzt haben, dies auch in der späteren Lebensphase nutzen werden.[1]

[1] Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) (Hrsg.): Alt werden in Nordrhein-Westfalen. Bericht zur Lage der Älteren. Altenbericht. Düsseldorf 2020.