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Aktuelle Situation in Nordrhein-Westfalen

Von im Jahr 2017 rund 770.000 Pflegebedürftigen in NRW werden laut Pflegestatistik des Bundes etwa 417.000 Personen von Angehörigen gepflegt[1]. Hiervon sind rund 60 % weiblich und in rund 50 % 50 Jahre und älter (u. a. NRW-Beschäftigtenbefragung 2018[2]). Der hohe weibliche Anteil bei den pflegenden Angehörigen spiegelt sich auch in der Branchenzugehörigkeit wieder: Demnach ist mehr als ein Viertel der Befragten im Gesundheits- und Sozialwesen tätig.

Die Möglichkeit, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflege über teilweises Arbeiten im Homeoffice zu erzielen, können knapp 80 % der pflegenden Angehörigen nicht nutzen, weil ihr Arbeitsplatz hierfür nicht geeignet ist. Hinzu kommt, dass betriebliche Unterstützungsangebote häufig fehlen und es an Verständnis seitens des Arbeitgebers für die Lebenssituation mangelt.

Konkrete Herausforderungen für pflegende Angehörige bestehen insbesondere in (mangelnden) zeitlichen Ressourcen, um Informationen zu suchen und verarbeiten/anwenden zu können, sowie in der Umsetzung der Empfehlungen zum Infektionsschutz (Einhaltung der AHA-Regeln, Körperkontakt vermeiden, Aufklärung der pflegebedürftigen Person etc.).

[1] Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW): Pflegebedürftige Leistungsempfängerinnen und -empfänger am 15. bzw. 31. Dezember. 2020.

[2] LIA.nrw (Hrsg.): Interne Auswertung der Beschäftigtenbefragung NRW 2018/19. Bochum: Landesinstitut für Arbeitsgestaltung 2020 (unveröffentlicht).