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Zielimpulse / Handlungsempfehlungen
Zielimpuls
Empfinden pflegende Angehörige die vielfältigen Belastungserfahrungen als ohnehin wenig kontrollier- und vorhersagbar, können sie von den negativen psychischen Auswirkungen einer Krisensituation besonders stark betroffen sein. Hierdurch kann das psychische Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigt werden.[1]
Eine Reduktion der vielfältigen Be- und Überlastungen von pflegenden Angehörigen sowie langfristig eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflege, damit Beanspruchungsfolgen nicht dauerhaft auftreten und sich zum Beispiel in psychosomatischen Störungen manifestieren können, sollte daher angestrebt werden.
Handlungsempfehlungen
- Maßnahmen zur psychischen Entlastung, zum Beispiel mediale Angebote zum Empowerment oder zur Förderung der Selbstwirksamkeit.
- Verbesserte betriebliche Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige, unter anderem Führungskräfte für das Thema Pflege sensibilisieren, Mitarbeitende als Multiplikatoren schulen und "pflegefreundliche Organisationskultur" schaffen.
- Leicht zugängliche und zugehende Beratungsangebote.
- Ausweitung der Telefon- und Onlineberatung (differenziert nach Art der Belastung).
- Zentrale und speziell auf die Zielgruppe zugeschnittene Informationen zum Umgang mit dem Infektionsrisiko oder zur Frage, wo Schutzausstattung bezogen werden kann.
[1] Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.): Herausforderungen, Ziele und Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie aus psychologischer Sicht. Gemeinsames Konzeptpapier. 2020.